Rettet die Gams!

Rettet die Gams! - Sauba Bleim

(c) Moni Baudrexl/Wildes Bayern – Gams

Die Gams in Bayern zahlen den Preis für eine jahrzehntelange Vorherrschaft von Einzelinteressen gegenüber einer nachhaltigen Nutzung von Wildtieren. Für die Gams ist es in Bayern bereits zwei vor zwölf. Seit 30 Jahren wird im typischen Lebensraum der Gämsen in den Bayerischen Alpen die sogenannte Schutzwaldsanierung betrieben. Ziel von Schutzwaldsanierungen ist es unter anderem, das sogenannte Sanierungsflächen (meist Freiflächen in lichten Waldstrukturen) aufgeforstet werden um bspw. Lawinen zu unterbinden oder dem Objekt- und Hochwasserschutz der Tallagen dienen. Jedoch dient nur 1/3 dieser Flächen dem konkreten Objektschutz in den Tallagen. Gleichzeitig stellen aber Offenflächen und lichte Waldstrukturen für die nach EU-Recht geschützte Art Gams (Anhang V der FFH-Richtlinien) die Lebensgrundlage. Die Sanierungsgebiete liegen in den südexponierten, steilen Hanglagen, welche aber die Gämsen in ihren empfindlichen Wintermonaten als Einstandsgebiet bevorzugen. ,,Gamswild ist eine „zerbrechliche“ Tierart. Leicht können Rudel an einem Bergstock so stark bejagt und durch Beunruhigung geschwächt werden, dass sie verschwinden. Das ist seit langem bekannt und deshalb ist die Gams auch nach EU-Recht geschützt,“ erläutert Miller. „Wir sehen den Raubbau an dieser Wildart in Bayern seit Jahren mit großer Besorgnis. Inzwischen ist die Gams sogar auf die „Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands“ gerutscht! Ein Alarmzeichen für Miller.

Die Gämse wird nun erstmals auf die Vorwarnliste der Rote Liste genommen, da in den vergangenen Jahren eine Reihe von wissenschaftlichen Studien dazu geführt haben, die Situation der Gams vor allem in seinem Hauptvorkommen in Bayern neu zu bewerten. Der Bericht führt dazu aus: „Durch die gebietsweise Aufhebung der Schonzeiten (Regierung von Oberbayern 2014) und stärkere Bejagung, die mit waldbaulichen Zielen begründet wird, aber oft ohne Rücksicht auf Alters- und Geschlechterstruktur stattfindet, nehmen die Gämsenbestände in Bayern vielerorts ab (Aulagnier et al. 2008, Deutsche Wildtier Stiftung 2018).

(c) Moni Baudrexl/Wildes Bayern – Gams

 „Für unsere Lobbyarbeit zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung von Gamswild in Bayern, ist diese Entscheidung des hochkarätigen Fachgremiums eine Bestätigung und Ansporn für die weitere Arbeit,“ zeigte sich die 1. Vorsitzende von Wildes Bayern, Dr. Christine Miller erfreut. „Wir unterstützen die Forschungen zu Wildtieren in vielfältiger Weise. Dass dieses Engagement notwendig ist, zeigt auch der Bericht des Bundesamtes für Naturschutz. Es gibt in Deutschland zu wenig Experten, die sich wirklich mit Säugetieren und Säugetierforschung auskennen. Daher gehört die Förderung derartiger Arbeiten zu unseren satzungsgemäßen Vereinszielen.“ erläutert Miller.

Für die Gams ist es in Bayern bereits zwei vor zwölf. Da die Bayerischen Staatsforsten und das Bayerische Forstministerium jede unabhängige und fachlich solide Bestandserhebung blockiert, mobilisiert Wildes Bayern e.V. nun die Bevölkerung: In einer Petition, die bis Mitte Dezember, 20.12.2020, laufen wird, sammeln die Wildtier-Schützer Unterschriften. „Die Gams muss in Bayern Chefsache werden und darf nicht in den Mühlen einer um eigene Projekte kreisende Forstverwaltung zerrieben werden!“

Link zur Petition: https://www.change.org/p/markus-söder-csu-rettet-die-gams-83cf9fdb-0e86-430f-a02e-7945183d66bf?utm_content=cl_sharecopy_24028623_de-DE%3A4&recruiter=1140165966&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_petition

(c) Moni Baudrexl/Wildes Bayern – Gams

Näheres zur Kampagne unter dem Link: https://www.wildes-bayern.de/kampagne/rettet-die-gams/


Das Motiv zur Kampagne das in Kooperation mit Wildes Bayern entstanden ist findet ihr auf diversen Produkten exklusiv bei uns im Shop: 

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