Steinadler – Herrscher der Lüfte

Steinadler – Herrscher der Lüfte - Sauba Bleim

Foto: Marcus Bosch

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) setzt sich seit über 100 Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt ein und ist damit einer der ältesten unabhängigen Naturschutzverbände in Bayern. Hauptaugenmerk ist Bayerns Natur zu bewahren. Dazu gehören Umweltbildung, Biotopschutz und der Artenschutz. Dabei betreut der LBV viele Schutzprojekte wie beispielsweise beim Steinadler.

Adler sind die Herrscher der Lüfte und ein unvergessliches Erlebnis, wenn man das Glück hat, ein Exemplar bei einer Wanderung in den Alpen zu sehen. Dabei konnte der LBV schon viel für den Steinadler in Bayern erreichen. In den Allgäuer Alpen, im Karwendel und im Nationalpark Berchtesgaden nimmt der Bruterfolg tendenziell zu bzw. bleibt konstant. Doch die Erfolge stehen wegen der immer größeren Freizeitnutzung in den Alpen auf dem Spiel. Deshalb setzt sich der LBV dafür ein, dass auch der Steinadler bei der Planung neuer Skitouren, im Klettersport, bei der Erschließung neuer Wanderwege oder bei Gleitschirm- und Hubschrauberflügen berücksichtigt werden muss. Aber auch die Bleimunition ist ein großes Problem. Innerhalb weniger Jahre sind bereits vier Adler an einer Bleivergiftung qualvoll verendet. Durch Bleimunition bei der Jagd gerät dieser hochgiftige Stoff in die Nahrungskette, kann sich bei Greifvögeln anreichern und zu einem leidvollen Tod führen. Dies zeigt, wie wichtig die LBV-Forderung gegen Bleimunition bei der Jagd ist.

An der LBV-Adlerhütte liegt einer der besten Steinadlerbeobachtungsplätze im Alpenraum. Eine Steinadler-Ausstellung, Adler-Filmstation und Infotafeln erläutern die Natureindrücke. Im Außenbereich ist eine multimediale Tierstimmentafel angebracht. Ein Modell eines Adlerhorstes wurde in der Hütte neu eingerichtet. Derzeit betreut der LBV 11 Steinadler-Reviere. Im Allgäu sind erfreulicherweise im Jahr 2019 drei Jungvögel ausgeflogen.

König der Lüfte wieder zurück in die Freiheit entlassen

Freilassungen sind beeindruckende Erlebnisse. Verheddert in einem Stacheldraht ist Anfang des Jahres ein Steinadler in den Allgäuer Alpen gefunden worden. Der verletzte Greifvogel wurde nach der Bergung dem LBV übergeben und in der Greifvogelpflegestation von Siglinde und Werner Leitner gesund gepflegt. Nun wurde der Adler wieder in seine angestammte Heimat auf der Salmaser Höhe auf der Nagelfluhkette entlassen.

Steinadler Naturschutz Alpen LBV
 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Harald Farkaschovsky 

Die Freilassung selbst verlief reibungslos. In einer Transportkiste für Greifvögel reiste der Steinadler in die Nähe seines Fundortes auf der Nagelfluhkette. Den majestätischen Steinadler wieder freizulassen war ein spektakuläres Erlebnis und ein echter LBV-Moment. So nah an die Könige der Lüfte kommen selbst wir Naturschützer nur selten. Der Steinadler „Werner“, wie der Greifvogel nach seinem Pfleger benannt wurde, trägt einen Telemetriesender mit den wir und Interessierte seine Bewegungen genau verfolgen können.

Ein Wanderer meldete im April der Polizei in Oberstaufen einen ungewöhnlichen Fund. Ein Steinadler hatte sich in einem Stacheldraht auf der Salmaser Höhe verfangen. Die Polizei setzte den zuständigen Jäger und den LBV über die Meldung in Kenntnis.

Nach der Bergung durch den zuständigen Jäger wurde der Vogel dem LBV zur Pflege übergeben. Erste Untersuchungen ergaben eine Fraktur an einem Flügel. Dank der intensiven Pflege in der Greifvogelstation durch die Artenschutz-Helden Siglinde und Werner Leitner konnte der Steinadler vollständig genesen und fliegt nun wieder in Freiheit. Derzeit hält sich „Werner“ im Vorarlberg auf.

Die Freilassung selbst verlief reibungslos. In einer Transportkiste für Greifvögel reiste der Steinadler in die Nähe seines Fundortes auf der Nagelfluhkette. Alle waren sehr gespannt, als die Kiste geöffnet wurde. Zur Erleichterung der Anwesenden hüpfte der Greifvogel kurz nach dem Öffnen heraus und flog sofort los.

Zu unserer Freude steuerte ‚Werner‘ zielstrebig in den nächsten Baum, wo wir ihn noch lange beobachten konnten! Bereits nach wenigen Minuten wurde der Steinadler von einem Mäusebussard als Eindringling erkannt und angegriffen. Das störte den majestätischen Vogel jedoch wenig. Und so zog der kleinere Greifvogel nach mehreren erfolglosen Anflügen weiter.

Autor: Alexander Stark

Mehr Infos: https://www.lbv.de/naturschutz/artenschutz/voegel/steinadler/

Spendenkonto IBAN: DE47 7645 0000 0240 0118 33 BIC: BYLADEM1SRS Sparkasse Mittelfranken-Süd Projekt: Steinadler

 

 

 


1 Kommentar


  • Alex

    Ich habe dieses Jahr im Sommer meinen ersten Steinadler gesehen. Das sind wirklich die heimlichen Herrscher im Allgäu. Deshalb umso wichtiger die faszinierenden Tiere zu schützen!


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